Sehenswürdigkeiten, Denkmale und besondere Straßen

    Unterwegs am »Ku’damm des Nordens«

    Der Ortsteil Gesundbrunnen gehört heute zum Bezirk Mitte. Im Folgenden haben wir einige Informationen zur Region zusammengetragen.

    Im ausgehenden 18. Jahrhundert wurde in den dörflichen Regionen weit nördlich vor dem »Rosenthaler Thore« die Quelle entdeckt, die der ganzen Region ihren Namen geben sollte – Gesundbrunnen. Die Legende erzählt, dass im Jahre 1701 der preußische König und Kurfürst von Brandenburg Friedrich I. nach der Jagd an der Weddinger Papiermühle durstig Halt gemacht habe. Das Wasser, das ihm eine schöne Müllerin reichte, mundete ihm nach der Anstrengung so gut, dass er diese Quelle zum »Gesundbrunnen« auslobte.

    AEG am Humboldthain

    Brunnenstraße 111 / Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin

    Auszug aus der Denkmaldatenbank: »[Die AEG] baute (…) den innerstädtischen Standort weiter aus [und] kaufte 1894 den nördlichen Teil des einstigen Schlachthofgeländes am Humboldthain, schräg gegenüber der AEG-Fabrik Ackerstraße. Mit einem Gleisanschluss an die Ringbahn war der Baublock zwischen Brunnenstraße 111, Gustav-Meyer-Allee 25, Voltastraße 5-6 und Hussitenstraße verkehrsgünstig gelegen. Die ersten Fabrikgebäude – Großmaschinenfabrik und Hochspannungsfabrik – wurden auf der Blockinnenfläche errichtet, während der Blockrand noch mit Mietshäusern bebaut war. Der Geländestreifen südlich der Gustav-Meyer-Allee, der zum Humboldthain gehörte, wurde erst 1928 von der AEG erworben. Die Mietshäuser an Voltastraße und Hussitenstraße mussten zwischen 1906 und 1913 riesigen Stockwerksfabriken weichen, die mit einem geschlossenen Blockrand das Fabrikgelände umschließen. Die ältesten Gebäude, entworfen von Paul Tropp, Franz Schwechten und Johannes Kraaz, zeigen noch historisierend gestaltete Fassaden, bis Peter Behrens, der 1907 zum künstlerischen Beirat der AEG berufen wurde, einen grundlegenden Wandel in der Industriearchitektur einleitete. Behrens fand eine monumentale Bauweise, die ohne jedes Ornament auskommt und mit strengen, klar geordneten Formen den funktionalen Anforderungen der industriellen Produktion folgte. Die Fabriken geben eine pathetische, künstlerisch überhöhte Antwort auf die Welt der modernen Technik. 'Es ist der Sinn der industriellen Arbeit, der Stolz der Werkstätten, der Vormarsch all ihrer sausenden Maschinen, der hier seinen Ausdruck sucht.' Die Bauten von Peter Behrens haben eine wegweisende Bedeutung für die Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Ungeachtet der stilistischen Unterschiede bieten die Fabriken an Acker- und Brunnenstraße ein einheitliches Bild. Mit einer Backsteinverkleidung heben sich die Industriebauten vom umliegenden Wohngebiet ab. Neben dunkelrotem Backstein wurden bläulich schimmernde Eisenklinker verwendet. Am Humboldthain waren wesentliche Produktionszweige der AEG angesiedelt.«

    Bösebrücke

    Bornholmer Straße, Platz des 9. November 1989, 13359 / 10439 Berlin

    Die Brücke verbindet den Ortsteil Gesundbrunnen (Bezirk Mitte) mit dem Ortsteil Prenzlauer Berg (Bezirk Pankow) und befindet sich direkt über der S-Bahn-Station Bornholmer Straße. Sie wird deshalb auch fälschlich als Bornholmer Brücke bezeichnet.

    1912 bis 1916 nach den Plänen des Stadtbaurats Friedrich Krause und seiner Mitarbeiter erbaut, trug sie den Namen Hindenburg-Brücke. Benannt ist sie seit 1948 nach dem NS-Widerstandskämpfer Wilhelm Böse. Die Brückenkonstruktion ist bis zu 10 Meter hoch, 138 Meter lang und 27 Meter breit.

    Nach der Teilung der Stadt wurde hier ein Checkpoint zwischen Sowjetischem und Französischem Sektor eingerichtet. Ab 1961 war die Böse-Brücke eine der offiziellen Grenzübergangsstellen der DDR. 1989 wurde hier der erste Schlagbaum geöffnet. Seit November 2010 befindet sich in ihrer unmittelbaren Nähe der »Platz des 9. November 1989«.

    Ehemaliges Krematorium Berlin-Wedding

    Gerichtstraße 35, 13347 Berlin

    Auf dem Urnenfriedhof Gerichtstraße im heutigen Stadtbezirk Mitte befindet sich das 2002 außer Betrieb genommene Krematorium Wedding. Das denkmalgeschützte Gebäude beherbergt seit Herbst 2015 das interdisziplinäre Kulturquartier »silent green« und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. In der Kuppelhalle finden heute Kulturveranstaltungen statt, die »silent green«-Küche & Bar ist montags bis freitags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

    www.silent-green.net

    Ehemaliger Straßenbahn-Betriebshof Gesundbrunnen

    Badstraße 41a / Uferstraße 8, 13357 Berlin

    Auszug aus der Denkmaldatenbank: »Der gegenüberliegende Straßenbahnbetriebshof Gesundbrunnen, Badstrasse 41A, bezeichnet einen Verkehrsgeschichtlich bedeutsamen Standort. Auf der südlichen Hälfte der Pankeinsel hatte die Große Berliner Pferde-Eisenbahn-Actien-Gesellschaft bereits 1873 einen Betriebshof eingerichtet, um die erste Pferdebahnlinie Berlins zu betreiben, die zwischen Badstraße und Rosenthaler Platz verkehrte. Das immer weiter ausgebaute Pferdebahnnetz wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert auf elektrisch betriebene Straßenbahnen umgestellt. Die erste elektrische Straßenbahn Berlins fuhr 1895 zwischen Gesundbrunnen und Pankow. Da die Pankeinsel bald zu klein war, erwarb das Verkehrsunternehmen, das sich seit 1898 Große Berliner Straßenbahn Aktien-Gesellschaft nannte, im Jahr 1890 eine Parzelle an der Uferstraße, die später um weitere Grundstücke erweitert wurde. (1) Der Betriebshof zwischen Uferstraße 8 und Gottschedstraße ist durch die Uferstraße, die über dem zugeschütteten nördlichen Arm der Panke verläuft, von den Werkstätten auf der ehemaligen Pankeinsel getrennt. Nach der Einstellung der letzten Straßenbahnlinien im Bezirk Wedding wurde der Straßenbahnbetriebshof 1961 geschlossen. Die Berliner Verkehrsbetriebe nutzen die Gebäude heute als Hauptwerkstatt für Omnibusse.«

    Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt Gesundbrunnen (»Nordkreuz«)

    Hanne-Sobek-Platz, 13355 Berlin

    Der Bahnhof Gesundbrunnen sollte nach Aussage des damaligen Deutsche Bahn-Chefs Hartmut Mehdorn den Namen »Nordkreuz« erhalten. »Dies würde die Verständlichkeit für fremde Fahrgäste wesentlich erhöhen«, sagte Mehdorn. Das »Monopoly-Prinzip« kenne schließlich jeder. Neben Ost-, Süd- und Westkreuz wäre dies nur konsequent. In der Presse fand bereits die Ankündigung statt, dass mit Fahrplanwechsel im Mai 2006 der neue Name genutzt würde.
    Doch dazu kam es nicht. Die Bahn entschied sich, den traditionellen Namen »Gesundbrunnen« beizubehalten. Fraktionsübergreifende Proteste des Bezirksparlaments Mitte und einiger Bürgerinitiativen ließen die DB zurückrudern.

    Im Sommer 2016 jedoch wurden im Rahmen der feierlichen Eröffnung des neuen Bahnhofsgebäudes Zusatzschilder an den Stationsschildern enthüllt, die nun doch den Namen »Nordkreuz« tragen. Wie ein Sprecher der Bahn seinerzeit betonte, sei dies aber nicht der offizielle Stationsname, er solle nur dazu beitragen, Ortsfremden und Touristen die Orientierung zu erleichtern.

    Kurios ist auch, dass der Bahnhof Gesundbrunnen für lange Zeit der einzige ICE-Bahnhof ohne Empfangsgebäude im gesamten DB-Netz war, und das, obwohl er zu den 21 deutschen Bahnhöfen der Kategorie 1 der DB Station & Service AG gehört. Zwei Shop-Container, Fahrkartenautomaten und einige Marktstände waren die einzigen Angebote auf einem der am stärksten frequentierten Umsteigebahnhöfe Berlins. Ursprünglich wollte die Deutsche Bahn ein fünftürmiges Empfangsgebäude errichten, das aber aus finanziellen und statischen Gründen verworfen wurde. Für die preiswertere Variante eines zweigeschossigen Gebäudes fand sich kein Investor. Letztendlich wurde von 2013 bis 2015 ein freistehendes Dach, welches auf 85 Pfeilern ruht, errichtet. Unter ihm befinden sich heute zahlreiche Geschäfte sowie das Reisezentrum der Bahn und der S-Bahn. 

    Evangelische Pfarrkirche St. Paul

    Badstraße 50/51 / Pankstraße 54, 13357 Berlin

    »Die evangelische St. Pauls-Kirche an der Badstraße 50-51, Ecke Pankstraße 53 gehört zu den vier Pfarrkirchen, die von König Friedrich Wilhelm III. gestiftet wurden, um die geistliche Versorgung in den nördlichen Vorstädten Berlins zu verbessern. Karl Friedrich Schinkel entwarf einfache, turmlose Saalkirchen, die mit ihrer schlichten und doch würdevollen Form für den evangelischen Kirchenbau des 19. Jahrhunderts wegweisend waren. Die 1832-35 errichtete Pfarrkirche des Gesundbrunnens, die wie St. Elisabeth in der Rosenthaler Vorstadt als Putzbau im 'antiken Stil' gestaltet ist, erinnert an römische Podientempel. Der Außenbau wird durch gleichmäßig aufgereihte Pilaster mit korinthischen Kapitellen gegliedert, während die Wandflächen mit einem Fugenschnitt versehen sind. An der Portalfront, ausgerichtet zur Badstraße, führt eine breite Freitreppe zu drei rechteckigen Eingängen. Über dem Gebälk folgt ein akroterienbesetzter Dreiecksgiebel. Dass die Saalkirche eingezogene Emporen besitzt, erkennt man an der doppelten Fensterreihe der Längsseiten. Die Treppenhäuser und die Nebenräume in den Eckbereichen zeichnen sich durch die verdoppelten kleineren Öffnungen der seitlichen Achsen ab. Im Zweiten Weltkrieg wurde St. Paul bis auf die Umfassungsmauern zerstört. Beim Wiederaufbau 1952-57 schuf Hans Wolff-Grohmann einen modernen, betont schlichten Kirchenraum, der klassizistische Motive vereinfacht aufgreift. Dazu zählen die breiten Wandvorlagen, die den Chor mit seiner halbrunden Apsis einfassen. Der bildliche Schmuck beschränkt sich auf eine kupfergetriebene Kanzelverkleidung, die Szenen aus dem Leben des Apostels Paulus zeigt. Max Spitta errichtete neben der St. Pauls-Kirche 1889-90 einen freistehenden Glockenturm.« (Auszug aus der Datenbank des Landesdenkmalamtes Berlin)

    Gartenstadt Atlantic

    Behmstraße / Heidebrinker Straße / Bellermannstraße, 13357 Berlin

    Die Gartenstadt Atlantic wurde als Wohnsiedlung von 1925 bis 1930 erbaut. Die »Lichtburg« war im Gesamtensemble der zentrale Bau. Das Kino verfügte über 2.000 Plätze. Neben den Wohnbauten waren Tanzsäle, gastronomische Einrichtungen, Kegelbahn und Einkaufsmöglichkeiten am »Ku'Damm des Nordens« geschaffen worden.

    Berühmt wurde das Lichtburg-Kino am Gesundbrunnen durch die allnächtliche Lichtshow. Der jüdische Eigentümer der Gartenstadt Atlantic, Karl Wolffsohn, wurde 1939 von den Nationalsozialisten enteignet und musste emigrieren.

    Das Kino wurde, wie ein großer Teil des Gesamtensembles auch, im April 1945 in den Endkämpfen des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt und zu Teilen zerstört.
    Das Foyer der »Lichtburg« diente der Roten Armee nach Kriegsende vorübergehend als Pferdestall, dann wurde das Kino notdürftig wieder aufgebaut. 1947 erfolgte die Wiedereröffnung unter dem Namen »Corso-Theater«, mit zunächst Operetten-, aber auch mit Kinoprogramm. Bis zum Mauerbau besuchten vor allem zahlreiche Ostberliner das Grenzkino im französischen Sektor, das im Rahmen der 1951 ins Leben gerufenen »Internationalen Berliner Filmfestspiele« viele verbilligte »Sondervorführungen für Ostbesucher« anbot. Die Isolation des Bezirks Wedding durch den Mauerbau führte 1962 zur Schließung des Kinos. Einige Jahre diente das Gebäude dem Senat noch als Weizen- und Konservendepot, bis »im Zuge umfassender Sanierungsprogramme« 1970 schließlich der Abriss des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes erfolgte.
    Heute erinnert eine Skulptur an der Behm-/ Ecke Heidebrinker Straße an die legendäre Spielstätte von einst.

    Im Jahr 2000 übernahmen die neuen »alten« Eigentümer, die Familie von Karl Wolffsohn, die Anlage. Die Neukonzeptionierung sah vor, eine bauliche Modernisierung der Wohnanlagen einzuleiten und das ursprüngliche Gewerbe-/Wohnkonzept wiederherzustellen. Es sollte ein attraktives Wohnumfeld geschaffen werden. Als Geschenk für die Berliner verzichtete, laut Eigendarstellung, die Eigentümerfamilie auf jegliche Rendite. Die Modernisierung erfolgte von 2001 bis 2005 in verschiedenen Bauabschnitten.

    Ein zentrales Element dieses urbanen Konzeptes ist das Lichtburgforum. In Erinnerung an die einstige Lichtburg liegt es heute an der Behmstraße gegenüber des Gesundbrunnen Centers.

    Himmelfahrtkirche

    Evangelische Kirchengemeinde am Humboldthain
    Gustav-Meyer-Allee 2, 13355 Berlin

    Die denkmalgeschützte (neue) Himmelfahrtkirche wurde 1956 nach Plänen von Otto Bartning erbaut, der den evangelischen Kirchenbau der Nachkriegszeit maßgeblich prägte. »Von außen erscheint das Kirchengebäude mit Satteldach und weiß gestrichenen Wandflächen sehr einfach und bescheiden. Der rechteckige Mauermantel, der selbst die gebrochene Rundung des Chores weitgehend verdeckt, wird allein vom Chorfenster durchbrochen. Eine ganze andere Wirkung geht vom Innenraum aus, der mit seiner sichtbaren, das Kirchenschiff überfangenden Konstruktion den Eindruck von Geborgenheit vermittelt. Binder aus Stahlbeton tragen den offenen Dachstuhl und geben die räumliche Gliederung vor. Unverkennbar ist der Anklang an die Notkirchen, die Otto Bartning unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg in den zerstörten deutschen Städten schuf, und seine bereits 1928 entworfene Stahlkirche. [...] Der letzte Binder umrahmt das riesige Chorfenster, das wie eine gestaltete Altarwand wirkt. Das Fensterkreuz bildet zugleich ein monumentales Altarkreuz, während die farbige Verglasung leuchtende Strahlen zeigt, die von diesem Kreuz ausgehen. Damit wurde eine abstrakte Bildsprache gefunden. Die Himmelfahrtkirche ist als Gemeindezentrum konzipiert. Im Untergeschoss und in den seitlich vorgelagerten kubischen Bauten sind Gemeinderäume untergebracht. Der freistehende Glockenturm, eine 22 Meter hohe Stahlbetonkonstruktion, schließt die Baugruppe zum Humboldthain ab.« (Auszug aus der Datenbank des Landesdenkmalamtes Berlin)

     

    Luisenhaus

    Badstraße 38/39, 13357 Berlin

    Auszug aus der Denkmaldatenbank: »Das Luisenhaus an der Badstraße 38-39 erinnert an den alten Gesundbrunnen, das 1760 eröffnete Heilbad, das seit 1809 als Luisenbad bezeichnet wurde. Das Brunnenhaus der 1869 versiegten Heilquelle, das genau auf diesem Grundstück stand, musste versetzt werden, als Carl Galuschki 1892-93 das markante sechsstöckige Eckhaus errichtete. Der Ausbau der Travemünder Straße entlang der Panke zwang Galuschki, ein Drittel des Gebäudes sowie das alte Brunnenhaus abzubrechen. An der zur Panke weisenden Seite wurde 1906-07 eine neue Fassade ausgebildet. Mit seiner eigenwilligen, aufwendigen, vielfarbigen Dekoration beherrscht das Luisenhaus den umliegenden Straßenraum. Galuschki verkleidete das Gebäude mit roten, weißen, gelben und grünen Klinkern, die zu geometrischen Ornamenten und Friesen zusammengesetzt sind. Das lebendige Spiel von Formen und Farben wechselt von Stockwerk zu Stockwerk. Über den hervortretenden Erkern sind Giebelachsen mit geschwungenen Bogengiebeln ausgebildet. Die beiden obersten Geschosse werden durch Pilaster zusammengefasst. Der Eckturm blieb nicht erhalten. Die hervorgehobene Wandachse der Seitenfront, die niemals vollendet wurde, verweist auf die Geschichte des Gesundbrunnens. Im Giebelfeld ist eine Reliefdarstellung des 1809 in dieser Form erbauten Brunnenhauses zu sehen. Auf den drei Konsolen sollten ursprünglich Bildwerke der Könige Friedrich I., Friedrich II. und der Königin Luise aufgestellt werden.«

    Swinemünder Brücke (»Millionenbrücke«)

    Swinemünder Straße, 13355 / 13357 Berlin

    Die 228 Meter lange Swinemünder Brücke ist eine hängende Stahlfachwerk-Konstruktion an zwei Pylonen, die als Verbindung über die um 1900 weitgehend fertig gestellten S- und Fernbahngleise des Bahnhofs Gesundbrunnen führen. Der Volksmund gab ihr den Namen »Millionenbrücke«. Es soll Berlins erstes Brückenbauwerk gewesen sein, das mehr als eine Million Reichsmark kostete.

    Ihre Architekten waren Friedrich Krause und Bruno Möhring. Die Brücke wurde von 1902 bis 1905 errichtet. Die Portalstützen sind 17 Meter hoch.

    Im Zuge der schweren Kampfhandlungen in der Region Gesundbrunnen am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Mittelteil der Brücke von deutschen Verbänden gesprengt. Die Wiederinstandsetzung der »Millionenbrücke« erfolgte nach dem Krieg. Hierbei gingen zahlreiche architektonische Details verloren.

    Heute wird die Brücke gern als Kulisse für Filmprojekte benutzt und stellt dabei häufig die Bösebrücke (ehemalige Grenzübergangstelle) dar. Zu sehen war sie z.B. in den TV-Produktionen »Bornholmer Straße« oder in der Serie »Weissensee«.

    Volkspark Humboldthain

    Brunnenstraße / Gustav-Meyer-Allee / Hussitenstraße, 13355 Berlin

    Der Volkspark entstand in den Jahren 1869 bis 1876 nach den Plänen des Stadtgartendirektors Gustav Meyer. 1869 wäre der 100. Geburtstag von Alexander von Humboldt gewesen – ihm zu Ehren benannte man den zweiten Volkspark in Berlin. Der Park umfasst ca. 29 Hektar.
    Ab Oktober 1941 bis April 1942 begann sich kriegsbedingt der idyllische Volkspark Humboldthain durch den Bau eines Flakturm-Bunkerpaars zu verändern. Die Flugabwehrtürme wuchsen am Nord- (Gefechts- oder Geschützturm) und Südrand (Leitturm) 36 Meter empor.
    Nach dem Krieg wurden diese Bauwerke durch mehrere Sprengungen 1947/48 zerstört und mit 1,6 Millionen Kubikmetern Trümmerschutt übererdet. Auf diese Weise bekam der Volkspark Humboldthain seine heute charakteristischen Anhöhen – die Bunkerberge.
    1967 installierte man auf der Ruine des Gefechtsturms das »Denkmal für die Einheit Deutschlands«. Der Künstler Arno Schatz schenkte es symbolisch dem damaligen Regierenden Bürgermeister Willy Brandt. Am Ende der 1980er Jahre wurden die Ruinen aufwendig gesichert und es entstanden die Aussichtsplattformen des Bunkerberges im Volkspark.

    Weitere Informationen zum Volkspark Humboldthain und den darin befindlichen Bunkerruinen sowie zur Begehbarmachung des Flakbunkers durch den Berliner Unterwelten e.V. finden sie auf unseren Projektseiten zum Flakturm Humboldthain.
     

    Straßen: Badstraße

    13357 Berlin

    Die Straße wird seit dem späten 18. Jahrhundert so genannt. An der heutigen Nr. 39 hatte man eine Wasserquelle entdeckt. Wegen seiner heilsamen Wirkung wurde der Friedrich-Gesundbrunnen zu Ehren der Königin Luise in Luisenbad umbenannt.

    Die Straße verband das historische Zentrum Berlins mit dem Tegler Forst im Norden. Um die Jahrhundertwende herum wurde mit der Inbetriebnahme des S- und Fernbahnhofs Gesundbrunnen der »Kurfürstendamm des Nordens« aus ihr. Die architektonisch beeindruckenden Villen und Mietshäuser zeugen von der Prosperität dieser Region. Durch den Bau der Berliner Mauer – der »französische« Gesundbrunnen befand sich direkt am sowjetischen Sektor – wurde aus diesem Knotenpunkt eine Randlage West-Berlins. Der belebte Boulevard Badstraße verlor schnell an Bedeutung.

    Straßen: Behmstraße

    13357 Berlin

    Benannt ist die Straße nach Heinrich Wilhelm Behm (1708-1780). Er war Arzt, Apotheker und Unternehmer am Hofe von König Friedrich II. Der Bau des späteren Luisenbads (ab 1809 so genannt) in der Badstraße 39 wurde auf seine Veranlassung hin begonnen. Ursprünglich nannte es Behm den Friedrichs-Gesundbrunnen.

    Straßen: Brunnenstraße

    10115 / 10119 / 13355 Berlin

    Der Straßenname steht ebenfalls in Zusammenhang mit dem Gesundbrunnen. Sie verlief in der Mitte des 18. Jahrhunderts als unbefestigter Weg vom Rosenthaler Tor (eines der ehemaligen Stadttore der Akzisemauer, heute etwa Linienstraße in Mitte) in Richtung Norden. Man nannte sie anfangs auch Straße nach Rosenthal. Die Straße ließ Friedrichs II. vom Rosenthaler Tor zum Bad Gesundbrunnen 1752 anlegen. 1801 benannte man sie in Brunnenstraße um.

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