»Der Humboldthain – Volkspark und Kriegsschauplatz«
Der rbb sendet in der Reihe »Geheimnisvolle Orte« einen 44-minütigen Beitrag über den Volkspark Humboldthain. Der Verein ist mit mehreren unterirdischen Orten und Mitgliedern wieder prominent vertreten, aber auch viele unserer Nachbarn wie Vertreter der Wiesenburg e.V. und der umliegenden Kirchengemeinden sowie verschiedene Zeitzeug*innen kommen ebenso zu Wort wie die alten bekannten Wedding-Experten, darunter der ehemalige Baustadtrat Bernd Schimmler, der von Anfang an zu den Unterstützern unseres Vereins zählt. Produziert wurde der sehr gelungene Beitrag vom Team der Berliner NOAHFILM GbR und kann in der rbb-Mediathek angeschaut werden.
Weihnachtsangebot: Bio-Nordmann-Tannen und Bücher aus der Edition
Aufgrund der Corona-Pandemie und des verordneten Lockdown ab 2. November 2020 mussten wir leider unseren Ausstellungs- und Führungsbetrieb einstellen. Dennoch konnten wir dieses Jahr einen kleinen Weihnachts(abhol)markt mit besonderem Angebot auf dem Hof der Brunnenstraße 142/143 verwirklichen.
An mehreren Tagen im Dezember konnten wir dort, mit ehrenamtlicher Hilfe, ökologisch angebaute unbehandelte Nordmann-Tannen aus dem Landkreis Cuxhaven sowie rabattierte Publikationen aus unserer Edition erfolgreich unter die Leute bringen und einen Teil zu einer schönen Weihnachtszeit beitragen. Durch die Gewölbe der ehemaligen Oswald-Berliner-Brauerei war es uns möglich, die Bäume stets kühl zu lagern.
Mit Dr. Mark Benecke am »Führerbunker«
Erwachsen aus einem Missverständnis, konnte ein nun lange ausstehendes Treffen mit dem Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke in die Tat umgesetzt werden. Daniel Sturm und Sascha Keil trafen sich (coronasicher) mit dem Vorsitzenden der Deutschen Dracula-Gesellchaft zu einem Interview an der Informationstafel zum »Führerbunker« in Berlin-Mitte und wiederlegten mit historischen Fakten den weitverbreiteten Mythos zur letzten Unterkunft Adolf Hitlers.
Sehen können Sie das Ganze auf dem offiziellen Youtube-Kanal von Mark Benecke: www.youtube.com
Auf der »Roten Liste« des Deutschen Kulturrats
Aufgrund des angeordneten Lockdown muss der gesamte Führungs-, Ausstellungs- und Seminarbetrieb des Berliner Unterwelten e.V., wie bei allen anderen betroffenen Kulturinstitutionen, wieder eingestellt werden. So wird die bisherige positive Entwicklung zur Konsolidierung des Vereins wieder jäh unterbrochen. Es bleibt zu hoffen, dass die eingegangenen Förderungen und Spenden ausreichen, um die nächsten Monate zu überstehen.
Anfang November wird unser Verein vom »Deutschen Kulturrat e.V.«, dem Spitzenverband der Bundeskulturverbände, auf die »Rote Liste« der bedrohten Kultureinrichtungen gesetzt.
Auch das ZDF-Kulturmagazin »Aspekte« berichtet darüber: www.zdf.de/kultur/aspekte
Auch Medienberichte helfen!
Die rbb-Abendschau mit dem Moderator Ulli Zelle, der Tagesspiegel und tipBerlin berichten über die prekäre Situation des Vereins in der Corona-Pandemie. Die Beiträge können in der rbb-Mediathek unter www.rbb24.de, im Tagesspiegel unter www.tagesspiegel.de als auch im tipBerlin unter www.tip-berlin.de eingesehen werden.
Förderung eingetroffen!
Am Montag erreicht den Berliner Unterwelten e.V. erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie eine Förderung. Sie kam aus der »Soforthilfe IV 2.0«, einem Zuschussprogramm des Landes Berlin für Kultur- und Medienunternehmen, die besonders hart von der Corona-Krise betroffen sind.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich beim Land Berlin dafür bedanken! Diese Unterstützung bewahrt den Verein, der seine Reserven inzwischen aufgezehrt hat, vorerst vor einer sonst zu Ende November 2020 drohenden Insolvenz. Es bleibt zu hoffen, dass uns weitere beantragte Förderungen erreichen.
Wir sagen Danke!
Neben den bisherigen eingegangenen Spenden, Mietpatenschaften und anderen unterstützenden Zuwendungen richtet sich ein ganz besonderer Dank an die BVG (Berliner Verkehrsbetriebe), die die Pacht für den U-Bahnhof Pankstraße um über 90 Prozent gesenkt hat. Wir hätten sonst die Anlage aufgeben müssen. Ebenso danken wir der GSG (Gewerbesiedlungs-Gesellschaft mbH), unserem Vermieter des AEG-Tunnels und des neuen Depots an der Voltastraße. Hier wurde die Nettokaltmiete bis ins Frühjahr 2021 ausgesetzt!
Dank gilt auch den Vermietern unserer Räume an der Brunnenstraße 141-143, wo wir seit November 2019 einen originalen Fluchttunnel aus der Zeit der Berliner Mauer zeigen können. Diesen hat der Berliner Unterwelten e.V. mittels eines selbstgebauten Besuchertunnels zugänglich gemacht. Hier sind die Mieten für alle Nebenräumlichkeiten bis Ende Juni 2021 ausgesetzt worden. Auch das Bezirksamt Mitte von Berlin wollen wir an dieser Stelle nicht vergessen. Die Pacht für den Flakturm Humboldthain ist ebenfalls um 90 Prozent reduziert worden, für den Blochplatz wurde sie bis zur Wiederaufnahme des Führungsbetriebs vollständig ausgesetzt und dann stark reduziert. Die Wall GmbH ermöglicht uns freundlicherweise die kostenfreie Ausstrahlung von digitalen Plakaten in der Digital Poster Gallery im U-Bahnhof Friedrichstraße über einen Zeitraum von zwei Wochen, wodurch wir weiter auf unsere Situation aufmerksam machen können, oder neue Besucher*innen generieren können.
Herzlichen Dank! Wir freuen uns auf weitere gute Zusammenarbeit!
Erste öffentliche Lesung
Erstmals nach dem Lookdown findet in den Gewölben der ehemaligen Oswald-Berliner-Brauerei an der Brunnenstraße 143 wieder eine öffentliche Veranstaltung statt. In Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa wird dort unter dem Titel »Spurwechsel« eine bewegende dialogische Lesung mit Zitaten seit 1870 über Züge, Strecken und Bahnhöfe im östlichen Europa durch die bekannte Berliner Autorin Roswitha Schieb und dem Schauspieler Christian Klischat (u.a. Tatort und SOKO Leipzig) vorgetragen.
Wir sind wieder da!
Zu Pfingsten wird, zweieinhalb Monate nach dem Corona bedingten Lookdown, der Ausstellungs- und Führungsbetrieb, vorerst nur mit der Tour 1 und der Sondertour »Ein Park im Wandel der Zeit« (eine oberirdische Spurensuche) durch den Volkspark Humboldthain behutsam und vorerst nur mit Kleingruppen von acht bis zehn Besuchern unter Einhaltung der nun geltenden Hygienevorschriften wieder aufgenommen.
Gedenken an das Kriegsende in Berlin
Eigentlich war für diesen Tag eine große Veranstaltung mit einem Gedenkgottesdienst geplant, um an das Kriegsende am Gesundbrunnen und Humboldthain am 2. Mai 1945 zu erinnern.
Während das Regierungsviertel der Reichshauptstadt gegen 11 Uhr kapitulierte, ließ der Kommandant des Flakturms Humboldthain noch bis ca. 14 Uhr weiterkämpfen. Es handelte sich um die letzte noch militärisch organisierte Verteidigungsinsel Berlins. Der sinnlose Kampf forderte rund 1.800 Menschenleben.
Gegen 13.30 Uhr finden sich einige Vereins- und Gemeindemitglieder der Himmelfahrtkirche spontan am Archäologischen Fenster zur alten Himmelfahrtkirche ein, um dort Blumen niederzulegen. Pfarrer Günter Krause hält eine kurze Gedenkrede.
Danach laufen die wenigen spontanen Gäste zur neuen Himmelfahrtkirche an der Gustav-Meyer-Allee. Es werden Kerzen auf dem aus Trümmersteinen der alten Kirche errichteten Kerzenaltar entzündet. Nach einer kurzen Gedenkandacht läuten gegen 14 Uhr die Glocken, um an das Kriegsende in Berlin zu erinnern.
TV-Beitrag zum 75. Jahrestag des Kriegsendes in Berlin
Ulli Zelle vom rbb ist für die Abendschau zu Gast am »Archäologischen Fenster zur Himmelfahrtkirche« und im Flakturm Humboldthain.
Produziert wird ein TV-Beitrag zum 75. Jahrestag des Kriegsendes in Berlin, der am 2. Mai 2020 ausgestrahlt wird.
Der Beitrag verdeutlicht, dass der Bereich Gesundbrunnen/Humboldthain die letzte militärisch organisierte Verteidigungsinsel der Reichshauptstadt war. Während das Berliner Regierungsviertel am 2. Mai 1945 gegen 11 Uhr kapitulierte, ließ der Kommandant des Flakturms bis kurz nach 14 Uhr weiterkämpfen, was zum sinnlosen Tod hunderter Soldaten und Zivilisten führte.
Führungs- und Ausstellungsbetrieb eingestellt
Aufgrund der Corona-Pandemie muss ab heute der gesamte Führungs-, Ausstellungs- und Seminarbetrieb des Berliner Unterwelten e.V. eingestellt werden. Es handelt sich um eine in ihren Auswirkungen einmalige Zäsur in der Vereinsgeschichte. Es bleibt zu hoffen, dass der Verein die Auswirkungen dieser Krise überstehen kann, da er weder staatlich noch städtisch gefördert wird.
Neues Exponat auf Tour M
Heute wird ein neues Exponat auf unserer Tour M »Unterirdisch in die Freiheit« aufgestellt.
Es handelt sich um eine Bronzebüste (61 x 40 x 40 cm) von Egon Schultz.
Schultz war von September 1962 bis November 1963 als Lehrer in Rostock-Dierkow tätig, bevor er zum Wehrdienst einberufen und später Unteroffizier der Grenztruppen der DDR wurde.
Bei einer Fluchtaktion, für die der »Tunnel 57« gegraben worden war, kam es zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf Schultz tödlich getroffen wurde.
In der DDR war Egon Schultz eine Legende, ein Märtyrer – angeblich »von Westberliner Agenten meuchlings ermordet«. Erst nach dem Mauerfall stellte sich heraus, dass sein Tod versehentlich durch Kugeln aus der Waffe eines Kameraden verursacht worden war. Von der DDR-Staatssicherheit vertuscht, wurde aus dem Vorfall ein wohlgehütetes Staatsgeheimnis, aus dem toten Grenzer ein Nationalheld.
Die Büste ist eine Leihgabe der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Sie wurde vermutlich nach einer Totenmaske gefertigt und stand ursprünglich in der ehemaligen Egon-Schultz-Schule in Rostock.
Fledermauspopulation stabil
Das jährliche Monitoring des Fledermaus-Winterquartiers im Flakturm Humboldthain ergibt, dass die Population stabil ist. Angetroffen wurden Große Mausohren und Wasserfledermäuse.
Rückblick – Das Jahr 2019 in Zahlen
Im Jahr 2019 zählen wir rund 360.000 Besucher auf etwa 17.000 öffentlichen Führungen und Gruppenführungen sowie in unserer Ausstellung »Mythos Germania«.
Zur »Lange Nacht der Unterwelten« besuchen uns rund 2.600, zur »Lange Nacht der Museen« rund 1.850 Gäste.
Unsere Bildungsseminare verzeichnen mit rund 700 Teilnehmern im Jahr 2019 eine über 92%-ige Auslastung.
Am 31. Dezember 2019 hat der Verein 508 Mitglieder.
Wir danken allen Gästen, Partnern, Freunden und Förderern, die uns im vergangenen Jahr besucht, empfohlen und unterstützt haben. Wir wünschen ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 2020.
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