Projekt Gedenktafeln

    Bodengedenktafeln Zimmerstraße 54 und 8-9

    Unter Anwesenheit von Gerry Woop (Berliner Staatssekretär für Europa), Prof. Dr. Axel Klausmeier (Direktor der Stiftung Berliner Mauer), Dr. Christoph Links und mehreren Zeitzeugen wurden am 18. September 2018 an der Zimmerstraße zwischen Mitte und Kreuzberg zwei bronzene Bodengedenktafeln eingeweiht und der Öffentlichkeit übergeben.
    Die erste befindet sich im Bürgersteig vor der Zimmerstraße 54 und erinnert an die Tunnelflucht einer Ost-Berliner Familie, bei der der Grenzsoldat Reinhold Huhn unter tragischen Umständen von einem Fluchthelfer erschossen wurde.
    Die zweite Tafel vor der Zimmerstraße 8-9 erinnert ein eine Flucht von drei jungen Ost-Berlinern, die hier mit viel Glück im Januar 1972 über einen selbstgegrabenen Stollen in die Freiheit gelangten.
    Beide Gedenktafeln wurden vom Berliner Unterwelten e.V. gestiftet und sind Teil des Projektes »Die Fluchttunnel an der Zimmerstraße«, in dessen Rahmen zwei Publikationen entstanden sind:

    Das Projekt wurde mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur gefördert.

    Enthüllt am: 18. September 2018
    Standort 1: Zimmerstraße 54, 10117 Berlin
    Standort 2: Zimmerstraße 8-9, 10969 Berlin


    Kanaldeckel »Einstieg zur Freiheit« Neue Grünstraße 16/17

    Am 2. Oktober 2015, einen Tag vor dem 25-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung, feiert der Berliner Unterwelten e.V. mit mehreren ehemaligen Fluchthelfern und Flüchtlingen, die durch diesen Kanalisationsabschnitt in die Freiheit gelangten, die Erneuerung eines Kanaldeckels. Der Sonderguss, gestiftet vom Fluchthelfer Burkhart Veigel, ist mit der Inschrift »Einstieg zur Freiheit« versehen.
    Ebenso wurde eine provisorische Gedenktafel am Haus Neue Grünstraße 16 eingeweiht, die an das Fluchtgeschehen im Sommer und Herbst 1961 erinnert. Die Tafel musste jedoch auf »Wunsch« einiger dortiger Hausbewohner*innen und Wohnungseigentümer*innen wieder entfernt werden. Es ist jedoch weiterhin geplant, vor Ort eine Informationstafel am Einstiegsschacht zu installieren, die an die hier erfolgten rund 500 erfolgreichen Kanalisationsfluchten erinnert.
    Der Ausstieg auf West-Berliner Gebiet befand sich in rund 850 Metern Entfernung im Kreuzberger Abschnitt der Alten Jacobstraße. Der Kanaldeckel findet sich in der Neuen Grünstraße vor den Hausnummern 16/17 auf der östlichen Straßenseite. Der Kanaldeckel liegt leider so in der Parkspur, dass er von parkenden Autos oftmals verdeckt werden kann.

    Enthüllt am: 2. Oktober 2015
    Standort: Neue Grünstraße 16/17


    Gedenktafel »Heinz Jercha«

    Am 27. März 2012 wurde an der Heidelberger Straße 35 durch den Fluchthelfer Harry Seidel und den Bezirksstadtrat von Neukölln Thomas Blesing eine vom Verein gestiftete Bronzetafel übergeben, die an den Tod von Heinz Jercha erinnert. Der 28-jährige geriet am 27. März 1962 im gegenüberliegenden Ost-Berliner Haus Heidelberger Straße 75, wohin er und Harry Seidel mit weiteren Fluchthelfern einen Tunnel gegraben hatten, in einen Hinterhalt der DDR-Staatssicherheit. Von einem Querschläger getroffen, konnte Jercha noch durch den Tunnel nach West-Berlin zurückkriechen, erlag aber kurz drauf seinen Verletzungen. Im Zusammenhang mit der Einweihung der Gedenktafel konnte der Verein Pressevertretern und interessierten Teilnehmern insgesamt drei wieder freigelegte Einstiege von Fluchttunneln zeigen. Zu allen drei Fluchttunnelprojekten konnten anwesende ehemalige Fluchthelfer als Zeitzeugen Rede und Antwort stehen.

    Enthüllt am: 27. März 2012
    Standort: Heidelberger Straße 35, 12059 Berlin


    Gedenktafel »Wolfgang Fuchs«

    Am 2. Oktober 2011 folgte die Übergabe der dritten bronzenen Gedenktafel an der Bernauer Straße 97. Sie erinnert an den Fluchthelfer Wolfgang Fuchs und seine beiden dort von ihm initiierten erfolgreichen Fluchttunnel, den »Kohlenplatz-Tunnel« und den »Tunnel 57«. Durch den ersten Tunnel, der an falscher Stelle heraus kam und eigentlich im Keller Strelitzer Straße 54 enden sollte, kamen am Abend des 6. Januar 1964 immerhin drei junge Ost-Berliner Frauen in den Westen. Der zweite Fluchttunnel, der in der Strelitzer Straße 55 endete, war dagegen erfolgreicher. 57 Menschen gelangten in den Abendstunden des 3. und 4. Oktober 1964 hier in die Freiheit. Das Ereignis wurde allerdings durch den tragischen Tod des Unteroffiziers der DDR-Grenztruppen Egon Schultz überschattet. Bei einem Schusswechsel mit den Fluchthelfern ist er von den Kugeln eines weiteren Grenzers getroffen worden und verstarb noch am Ort des Geschehens.
    Die Gedenktafel ist gemeinsam von den Freunden von Wolfgang Fuchs und dem Berliner Unterwelten e.V. gestiftet worden.

    Enthüllt am:
    2. Oktober 2011
    Standort: Bernauer Straße 97, 13355 Berlin


    Gedenktafel Kremmener Straße 15 (»Gescheiterter Tunnel«)

    Am 24. Mai 2011 wurde im einstigen Grenzhinterland der Bernauer Straße eine Gedenktafel enthüllt. Der Verein stiftete diese Bronzetafel, um an einen von Ost- nach West-Berlin gegrabenen Tunnel zu erinnern, der kurz vor seiner Fertigstellung am 24. Mai 1963 durch Verrat von der Stasi entdeckt wurde.
    Ausgangspunkt des Tunnels war der Keller einer alten Bäckerei. Die Gedenktafel befindet sich am Haus Kremmener Straße 15 in Berlin-Mitte, der erste Parallelstraße zur Bernauer Straße hinter dem ehemaligen Grenzstreifen. Nur etwa zehn Meter trennten die Fluchtwilligen noch von der Freiheit, als das Vorhaben scheiterte.
    Insgesamt 19 Ost-Berliner und DDR-Bürger wurden im Zusammenhang mit diesem Fluchtversuch verhaftet und zu hohen Haftstrafen verurteilt.


    Enthüllt am: 24. Mai 2011
    Standort: Kremmener Straße 15, 10435 Berlin


    Gedenktafel Schönholzer Straße 7 (»Tunnel 29«)

    Am 6. November 2009 konnte – als Auftaktveranstaltung zum 9. November 2009 – eine Gedenktafel zum »Tunnel 29« am Haus Schönholzer Straße 7 sowie eine kleine Informationstafel am Haus Brunnenstraße 141 der Öffentlichkeit übergeben werden.
    Im Beisein von Innensenator Ehrhart Körting, Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte Christian Hanke sowie den Zeitzeugen Uli Pfeifer, Joachim Rudolph, Joachim Neumann und Hasso Herschel (allesamt beteiligte Fluchthelfer) wurde zuerst eine Informationstafel präsentiert, die an den letzten großen, aber gescheiterten Fluchttunnel an der Bernauer Straße im Jahre 1971 erinnert. Dann erfolgte die Übergabe einer Bronzetafel, die vom Berliner Unterwelten e.V. gestiftet worden ist und am Haus Schönholzer Straße Nr. 7 der erfolgreichen Tunnelflucht vom 14. und 15. September 1962 gedenkt, als hier 29 Menschen die Flucht in den Westen gelang.

    Enthüllt am:
    6. November 2009
    Standort:
    Schönholzer Straße 7, 10115 Berlin

    instagram takipçi satın al - instagram takipçi satın al mobil ödeme - takipçi satın al

    bahis siteleri - deneme bonusu - casino siteleri

    bahis siteleri - kaçak bahis - canlı bahis

    goldenbahis - makrobet - cepbahis

    cratosslot - cratosslot giriş - cratosslot